Verschnaufpause an den Märkten!
Und das ist gut so. Die letzten Monate gab es regelmäßig Meldungen zu neuen Höchstständen bei vielen Indizes. Aber so eine Entwicklung braucht auch seine Beruhigung. Der Sommer steht vor der Tür, schon immer eine Phase mit geringeren Umsätzen und weniger Bewegung. Aktienbörsen sind keine Einbahnstraße, was in guten Zeiten schnell vergessen wird. Umso überraschter ist man dann, wenn es in die andere Richtung geht. Doch sehen wir uns die Entwicklung in diesen ersten fünf Monaten des Jahres etwas genauer an.
Aktien, Edelmetalle sowie einige Rohstoffe sind bislang die Gewinner im Jahr 2024.
Wobei die Entwicklung im Unterschied zum Vorjahr viel breiter ist. Nicht nur die US-Aktienbörsen, die Märkte in Europa sowie neuerdings auch Asien liegen mit über 10 % im Plus. Gold profitiert von vielen Entwicklungen, vor allem geopolitischen Veränderungen. Plus 13 % sind in diesem für Gold schwierigen Zinsumfeld eine Überraschung. Mit über 20 % hat der Kupferpreis noch ein höheres Plus zu verzeichnen.
Aber nichts gegen die Kryptowährung Bitcoin Plus 60 %.
Mager sieht es hingegen bei Anleihen aus. Die erwarteten aber doch (noch) nicht erfolgten Zinssenkungen haben den Kursen nicht gutgetan. Mehr oder weniger ein Nullsummenspiel in diesem Jahr. Umso kürzer die Restlaufzeiten, umso erfolgreicher war die Anlage in Anleihen.
Die Börse sorgt trotzdem immer wieder für Überraschungen!
Während sich im Mai die Kurse nach oben bewegten, waren die globalen Aktienmärkte im April eindeutig in einer Korrekturphase. Es gab mit China eine große Ausnahme. Nach einem eher enttäuschenden ersten Quartal konnte der chinesische Aktienmarkt in kurzer Zeit zweistellig zulegen und damit im laufenden Jahr nicht nur zum MSCI World Index aufschließen, sondern diesen sogar überholen. Ausgerechnet China möchte man sagen. In den letzten 5 Jahren wurde der dortige Aktienmarkt weitgehend von internationalen Investoren gemieden und immer mehr Asienfonds aufgelegt, die bewusst auf China verzichten.

der chinesische Aktienmarkt in kurzer Zeit zweistellig zulegen und damit im laufenden Jahr nicht nur zum MSCI World Index aufschließen, sondern diesen sogar überholen. Ausgerechnet China möchte man sagen. In den letzten 5 Jahren wurde der dortige Aktienmarkt weitgehend von internationalen Investoren gemieden und immer mehr Asienfonds aufgelegt, die bewusst auf China verzichten.
Gründe für die Skepsis gegenüber chinesischen Aktien gab und gibt es ohne Ende. Wer die geopolitischen und wirtschaftlichen Risiken meiden möchte, wird sich auch weiterhin dort fernhalten. Die Entwicklung zeigt aber eines:
Der Versuch, durch Markttiming den richtigen Ein- oder Ausstieg zu finden, ist ein hoffnungsloses Unterfangen. Die in diesem Jahr im Hang Seng-Index erzielten 17 % Zuwachs hat nur derjenige mitgenommen, der auch investiert war.
Das gilt für alle Regionen oder Themen gleichermaßen. Das größte Risiko ist meistens nicht investiert zu sein. Wie Sie Ihr Portfolio auch ohne ständige Umschichtungen langfristig krisenresistent machen können, besprechen wir gerne mit Ihnen.
Goldpreis und Goldminenaktien
Während der Goldpreis seit Mai 2023 ein Plus von über 19 % aufweisen kann, liefen Goldminenaktien deutlich schwächer und konnten lediglich 4,5 % erzielen.
Was sind die Hintergründe? Minenunternehmen sehen sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Gestiegene Energiekosten strengere Umweltauflagen und höhere Finanzierungskosten sorgen für sinkende Margen. Entsprechend vorsichtig waren Investoren trotz der erfreulichen Goldpreisentwicklung auch beim Kauf entsprechender Aktien.

Wie geht es weiter?
Seit März 2024 hat sich der Abstand zwischen dem Goldpreis und den Minenaktien deutlich verringert. Während Gold sich in diesem Zeitraum um 13,5 % verteuerte, zogen Goldminenaktien um 31 % an. In den letzten 10 Jahren ist immer wieder eine ähnliche Entwicklung festzustellen. Goldminenaktien neigen zu Übertreibungen nach oben wie nach unten. Die dabei entstehenden Abweichungen reduzieren sich meist mit der Zeit. Eine Einschätzung von Bert Flossbach zu den Hintergründen für die steigenden Goldkurse haben wir Ihnen in der Anlage 1 beigefügt.
Sinkende Zinssätze sind weiter fest eingeplant! Sehr deutlich sieht man dies an den sogenannten Swapkurven, welche als Referenz für die jeweilige Laufzeit bei festverzinslichen Wertpapieren dienen. Auch wenn aktuell von Zinssenkungen weltweit nur wenig gesprochen wird, diese werden oder besser müssen kommen. Der Grund ist einfach.
Schulden kosten Geld, sprich Zinszahlungen an die Gläubiger. Und die Summen, die hierfür aufgewendet werden müssen, sind inzwischen für manches Land grenzwertig. Ganz vorne hier die USA. Bei um die 35 Billionen US-Dollar Minusstand musste man letztes Jahr schon fast 11 % des gesamten Haushalts für Zinszahlungen aufwenden. Aber auch Italien spielt ganz vorne mit in der Verschuldungsliga. Die 3 Billionen Euro Marke wird im Jahr 2024 erreicht werden. Was auch um die 8,5 % der Einnahmen verbrauchen wird. Zwei Anmerkungen: Deutschland braucht „nur“ um die 2 % für den Zinsdienst. Und 1 Billion hat 12 (!) Nullen. Für die meisten eine nicht mehr greifbare Zahl.
Die Zinswelt steht weiter auf dem Kopf! Normal wäre wenig Zins für kürzere Laufzeiten und mehr Zins für längere Laufzeiten. Aber es ist genau umgekehrt. Euro-Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten und wenigen Tagen oder Wochen Zinsbindung rentieren auf das Jahr gerechnet bei über 3,6 %. Möchte man aber seinen Zinssatz fest für 30 Jahre fixieren, gibt es nur 2,5 % im Jahr. Dies wohlgemerkt für die beste Bonität, sprich deutsche Staatsanleihen.
Veränderungen sind allgegenwärtig und in nahezu allen Bereichen zu sehen. Wir leben in einem Zeitalter der tiefgreifenden Veränderungen (neudeutsch Disruption). Transformative neue Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) stellen zahlreiche Branchen auf den Kopf. Der Klimawandel bringt unsere Energiesysteme ins Wanken. Geopolitische Neuausrichtungen zwingen Unternehmen dazu ihre Lieferketten zu überdenken. Und der demografische Wandel setzt die Gesundheitssysteme unter Druck.
Die Folgen der Disruption sind tiefgreifend und teuer. Wo soll all das Kapital herkommen, praktisch die gesamte Welt lebt immer stärker auf Pump. Aber die Chancen nicht vergessen. Mit der richtigen Ausrichtung kann es eine positive Dynamik geben. So könnte KI die Produktivität drastisch erhöhen. Energiesysteme könnten nachhaltig und sauber werden. Neue Märkte könnten integraler Bestandteil der globalen Lieferketten werden. Und medizinische Durchbrüche könnten die Gesundheitsversorgung revolutionieren. KI allein wird’s nicht richten. Wer sich und sein Portfolio zukunftssicher aufstellen möchte, darf nicht zu einseitig auf KI und Technologie setzen, auch wenn es in den letzten Jahren diesen Anschein hatte. Nach vorne orientiert, bieten sich hochinteressante Investitionschancen zu aktuell häufig noch günstigen Bewertungen.
Bis wohin sind Kursrückgänge normal?
Man gewöhnt sich als Anleger zu gerne an immer neue Höchststände und doch bleibt oft die Furcht vor unangenehmen Rückschlägen oder gar CrashSzenarien. Im April verlor beispielsweise der Dax etwas über vier Prozent gegenüber dem Höchststand. Wie ist ein solcher Rückgang zu bewerten und auf was sollte man als Aktienanleger grundsätzlich einstellen?

10 % Minus im Durchschnitt zweimal im Jahr. Die nebenstehende Grafik zeigt die durchschnittliche Höhe der Kursrückschläge pro Jahr in den letzten 35 Jahren. Rückgänge von mindestens 3% finden demnach im Schnitt rund 10- mal pro Jahr statt. Auch Abschläge von über 10% kommen im Schnitt 2-mal pro Jahr vor und sind damit als völlig normal zu bezeichnen.
Klassische Bärenmärkte mit über 20% finden dagegen nur alle 2 Jahre statt. In den 35 Jahren verlor der Dax sechs Mal mehr als ein Drittel vom jeweiligen Jahreshoch. Aufgeholt wurden auch diese Verluste immer wieder
„Cash is King“ – aber wie lange noch?
In den letzten 18 Monaten haben Anleger in Europa und den USA aufgrund der gestiegenen Zinsen Barmittel in Termineinlagen Investiert.

Mittlerweile stecken fast eine Billion Euro allein in europäischen Privatkundeneinlagen, die noch in diesem Jahr fällig werden. Entsprechend müssen bei Fälligkeit enorme Summen reinvestiert werden. Aber mit welcher Rendite? Der Verbleib in Termingeldern wird zusehends unattraktiver.
Es ist also an der Zeit, über Alternativen nachzudenken. Dabei ist nicht zwingend eine markante Richtungsänderung von Tagesgeld auf Aktienfonds notwendig. Allein schon ein Anleihefonds, der etwas längere Restlaufzeiten hat, sorgt für gute Erträge auf dem aktuellen Niveau und bietet zusätzliche Kurschancen bei sinkenden Zinsen.
Die Auswahl ist groß. Von soliden Staatsanleihen, Pfandbriefen oder bestens bewerteten Unternehmensanleihen bis hin zu Hochzinsanleihen kann man als Anlegergenau steuern, welches Rendite-/Risikoverhältnis man im Portfolio haben möchte. Wir beraten Sie gerne dazu.
Geldvermögen der Deutschen stieg in 2023 wieder deutlich.
Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland ist nach Angaben der Bundesbank im vierten Quartal des vergangenen Jahres um 250 auf 7.716 Milliarden Euro gestiegen.
Rekord. Die treibenden Kräfte dieses Wachstums waren zum einen Bewertungsgewinne bei den börsennotierten Aktien, den Anteilen an Investmentfonds und den Versicherungs- und Pensionsansprüchen. Zum anderen bauten die Haushalte längerfristige Einlagen auf, teilt die Frankfurter Notenbank mit.

Gesamtplus 184 Milliarden Euro. Davon entfielen etwa 83 Milliarden Euro auf Versicherungsund Pensionsansprüche. Aktien legten 30 Milliarden Euro an Wert zu, Investmentfondsanteile 41 Milliarden Euro. Der Marktwert der Schuldverschreibungen stieg um fünf Milliarden Euro.
Inflationsausgleich gelungen. Mit neuen Anlagen hielten sich die Bundesbürger dagegen zurück. Relevante Umschichtungen gab es nur an einer Stelle: Wie schon in den Vorquartalen zogen Sparer Geld von ihrem Konto ab und investierten es in höher verzinste längerfristige Einlagen. Erstmals seit dem Jahr 2021 war die reale Gesamtrendite des Geldvermögens im vierten Quartal 2023 wieder positiv. Sprich: Die erzielte Rendite reichte aus, um inflationsbedingte Wertverluste zu kompensieren.
Anleihefonds ziehen nach wie vor am meisten Geld an. Und dies, obwohl die Ergebnisse in 2024 leicht negativ sind. Nach wie vor ist die Unsicherheit groß.
Die Substanz liegt in Unternehmensbeteiligungen! Nicht in Zahlungsversprechen in Papierform, was genau genommen auf Kontoguthaben und festverzinslichen Wertpapieren gleichermaßen gilt. Um gar nicht von den längerfristigen Wertzuwächsen der Aktien zu sprechen.
Ein Umdenken ist wünschenswert!
Lediglich ca. ein Siebtel der deutschen Haushalte besitzt Aktien. Aber dieser Wert täuscht etwas, denn rund 5 % der Privataktionäre halten nur betriebseigene Aktien. Diese wurden ihnen von den eigenen Arbeitgebern empfohlen, etwa von der Deutschen Post und der Telekom. Diese sog. „Volksaktien“ von ehemaligen oder immer noch Staatsbetrieben wurden oft zu überhöhten Kursen ausgegeben, sind aber im Depot verblieben und haben stark an Wert verloren. Viele betroffene Aktionäre waren und sind daher frustriert und haben Hemmungen, an der Märkten zu investieren. Schade eigentlich, ein großer Fehler!
Auch der Staat hat eine Teilschuld an der „Angst“ vieler Deutscher vor Aktien. Einen weiteren negativen Beitrag, der viele Privatanleger wegen des abrupten massiven Kurseinbruchs in einen regelrechten Schockzustand versetzte, leistete die damalige Bundesregierung unter Angela Merkel – die durch eine völlig überstürzte „Energiewende“ und eine Verteufelung von Atomenergie die Aktienkurse der Versorger E.ON und RWE „schredderte“.
Und zu Recht blicken viele Deutsche mit Sorge auf ihren Depotauszug, wo sich die E.ON- und die RWE-Aktie immer noch häufig befinden – zwar mittlerweile mit erholtem Aktienkurs, jedoch immer noch meilenweit entfernt von den einstigen hohen Kursniveaus. Ebenfalls mit negativen Folgen war der Wirecard-Skandal, der vielen Privatanleger jegliche Lust auf weitere Börsenanlagen nahm.
Auch hier hätte man sich als geschädigter Investor Unterstützung durch den Staat und seine Behörden/Aufsichtsorgane gewünscht. Aber trotz des Grolls sollte eine solche schmerzliche negative Erfahrung nicht mittelfristig von weiteren Aktieninvestments abhalten.
Zwar ist nicht jeder Anleger zum aktiven Börsianer geboren. Aber genau hierfür gibt es Aktienfonds, die von Fachleuten gemanagt werden. Das Vermögen der Deutschen ist viel zu wertvoll, als dass es unverzinst auf Sparkonten herumliegen sollte.
KI: Wechsel an die Spitze absehbar! Die wertvollste Aktie der Welt heißt in Kürze
Nvidia! Viele werden mit dem Namen noch nichts anfangen können, aber man wird sich diesen merken müssen. Aktuell summiert sich der Wert aller Aktien von Nvidia auf rund 2,4 Mrd. Euro, der bisherige Spitzenreiter ist Apple mit 2,6 Mrd. Euro. Die Zeiten ändern sich. Der Chiphersteller Nvidia aus den USA hat in den letzten 6 Monaten 130 % zugelegt, die wohl bekannteste Marke der Welt Apple, natürlich auch aus den USA, notiert hingegen unverändert. Nvidia ist heute wertvoller als die 40 größten deutschen börsennotierten Unternehmen (DAX40) zusammen. Warum diese so beachtliche Entwicklung?
KI ist Nvidia. Was heißen soll, dass die Fortschritte bei der Verarbeitung der riesigen Datenmengen ohne die Grafikchips von Nvidia nicht denkbar gewesen wären. Und dies wird erst einmal so bleiben. Keine andere Firma auf der Welt kann auch nur annähernd solche Datenmengen in einer parallelen Verarbeitung möglich machen. Künstliche Intelligenz braucht Futter in Form von Daten aller Art. Das können Schriftstücke, Zahlen und inzwischen auch Videos sein, die maschinell gelesen werden.
Die ganze Tech-Welt kauft diese Chips – was einen Gewinnsprung um 461 % möglich macht. Jede Recheneinheit kostet um die 40.000 US-Dollar. Größter Kunde ist bislang Meta. Mark Zuckerberg kaufte davon bislang 24.000 Stück, um seine Werbung auf Facebook und Instagram zielgenauer platzieren zu können. Mit entsprechendem Erfolg, die Zahlen sind wieder brillant. Etwa 1 Mrd. US-Dollar hat Meta an Nvidia überwiesen. Jetzt hat Tesla nachgezogen und inzwischen 35.000 Stück der neuen Zentraleinheiten erworben. Stichwort autonomes Fahren.
Nvidia vor Aktiensplit. Aktuell notiert der Wert bei 980 Euro. Die Aktie wird nun im Verhältnis 1:10 geteilt, was diese optisch günstiger machen wird. Nivida ist in fast allen Technologiefonds enthalten.
Den Einbruch des Kurses vor einem Monat hätte man nutzen sollen. Aber im Nachhinein ist man schlauer, wie meist, wenn man die Entwicklung von sehr schnell gestiegenen Werten vorhersagen möchte. Wir ändern unsere Einschätzung auf einen neutralen Blick. Einfach zusehen und staunen, das erscheint uns aktuell die beste Strategie. Es ist unglaublich, was in kurzer Zeit alles möglich ist.
Der „Welt“-Aktienindex ist wie ein riesiger Geldstaubsauger.

Der immer die gleichen Werte begünstigt! So ein Fondsmanager in einem aktuellen Beitrag, zu lesen in der Anlage 2.
Denn die Gewichtung erfolgt nach der Marktkapitalisierung. Inzwischen machen US-Werte 70 % des MSCI World Index aus, gefolgt von 6 % Japan, 4 % GB usw. Deutsche Werte sind nur mit 2,3 % vertreten. Im Vergleich hierzu Microsoft mit 4,4 % Anteil.
Zusammen mit Apple, Nvidia, Amazon, Alphabet und Meta machen 6 Firmen fast 20 % des MSCI World aus. Nicht-Industrieländer wie China, Indien, Mexiko, Taiwan, Südkorea fehlen komplett! Die Weltwirtschaft wird auf jeden Fall mit diesem Index nicht abgebildet, denn nimmt man die Wirtschaftsleistung als Maßstab zeigt sich ein anderes Bild. Das BIP der USA macht nur ca. 25 % des weltweiten Bruttoinlandsproduktes aller Länder aus.
Aktienrückkauf-Programme: Was bewirken sie eigentlich?
Viele Aktiengesellschaften kaufen immer mal wieder eigene Aktien zurück, insbesondere dann, wenn sie eine hohe Eigenkapitalquote haben. Das Motiv lautet meist: „Kurspflege“. Da der Preis durch Angebot und Nachfrage zustande kommt, steigt durch ein Rückkauf-Programm tendenziell der Aktienkurs. Auch Privatanleger könnten davon profitieren. Rückkäufe halten die Kurse stabil und verhindern ein starkes Absinken. Einen ähnlichen Effekt haben Rückkauf- Programme von Unternehmensanleihen. Und wenn eine Aktiengesellschaft die rückgekauften Aktien ganz einzieht? Dann steigen die übrigen Aktien, die sich noch in Privatbesitz befinden, an Wert. Denn der Gewinn der AG verteilt sich nun auf weniger Aktien: Daher steigt der Ertrag je Aktie und das Kurs-Gewinn-Verhältnis sinkt.
China gehörte in den letzten 5 Jahren zu den enttäuschenden Aktienmärkten überhaupt.
Jetzt scheint damit Schluss zu sein. Je nachdem, ob man mehr in den Festlandswerten, notiert an der Börse in Schanghai, oder den etablierten Hongkong-Aktien investiert war. Die Verluste sind deutlich. Bis zu 40 % haben die Kurse nachgegeben, der Durchschnitt liegt bei um die 25 %. Der Mai hat nun den Umschwung gebracht und wieder mal ist eine Regierungsentscheidung dafür verantwortlich.
Staatliche Stellen haben wie in Japan angefangen Aktien zu erwerben. Breit gestreut ohne besondere Gewichtungen. Es geht darum die Abwärtsspirale aus schwächelndem Immobilienmarkt und stagnierendem Konsum zu durchbrechen. Für viele Chinesen waren die letzten Jahre von Vermögensverlust gekennzeichnet, die freien Mittel wurden daher gehortet oder in Gold angelegt. Letzteres hat gerade wieder ein neues Rekordniveau erreicht. Mit verantwortlich sind die massiv gestiegenen Käufe aus der Volksrepublik.
Bafin prüft den Verkauf von Zertifikaten.
Die Bundes Finanzaufsicht Bafin prüft den massenhaften Verkauf von Zertifikaten durch Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Mittlerweile wurden allein über die Sparkassen 51 Mrd. dieser Zertifikate verkauft. Nur zur Erinnerung vor genau 15 Jahren gab es die Lehmann Zertifikate Pleite. Deutsche Anleger investierten Milliarden in verschiedene Zertifikate und verloren gigantische Summen. Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen, d.h.es haftet nur die Bank. Tendenziell haben Banken wenig Eigenkapital, dadurch sind Zertifikate keineswegs besonders sicher.
Verbraucherschützer kritisieren zu Recht, „die Produkte sind weniger attraktiv als Tages- und Festgelder“, mehr als 1- 3 % Rendite sind meistens nicht zu erzielen, bei vergleichsweise hohem Risiko.
Unsere Empfehlung kennen Sie, investieren Sie in Investmentfonds und ETf´s, auf jeden Fall in Sondervermögen, warum soll man also Geld verleihen! Denn eine Anlage in Zertifikaten bedeutet eine Wette abzuschließen und bei Anleihen diese am Verfallstag (bei Fälligkeit) kaufkraftreduziert zurückzuerhalten.
Gern beraten wir Sie gerne bei Ihren Investmententscheidungen.
Freundliche Grüße
BASF-Chef verabschiedet sich mit einer markanten Rede in den Ruhestand!
Markus Brudermüller hat 6 Jahre das weltgrößte Chemieunternehmen geführt. Die Firma ist ein Leuchtturm der deutschen Wirtschaft, gegründet 1965 in Mannheim. 36 Jahre seines Berufslebens hat Brudermüller bei dieser Firma verbracht. Seine Worte sind lesenswert, gerne leiten wir ein Exemplar weiter. Ein Plädoyer für mehr Vernunft und Innovationsbereitschaft. Weg von der Vollkasko-Mentalität, hin zu mehr Wagemut und Leistungsbereitschaft. Fakt ist aber auch, und das sollte der Politik zu denken geben:
Profitorientierte Unternehmen sind nicht bereit, den Preis für politischen Aktionismus zu zahlen. Sie können nicht anders, wollen diese nicht auf Sicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Und so passiert aktuell ein lautloser Abschied auf Raten. BASF verlagert, wie viele andere auch, Firmenteile in das Ausland. Hierzulande werden Stellen abgebaut und anderswo entstehen diese. Wir sehen dies auch in Bälde in den Statistiken. Wohlgemerkt geht es hier um bestbezahlte Industriearbeitsplätze, die verschwinden.
Das größte BASF-Investitionsprojekt der Firmengeschichte entsteht in Zhanjiang. Was nicht weiter verwunderlich ist. Jeder einzelne Gewinn-Euro wurde im Ausland verdient, darunter vor allem in China und den USA. BASF hat in Deutschland nichts verdient und dies wird so bleiben. Daraus zieht man die Konsequenzen. Ludwigshafen wird verkleinert.
Rekordhohe Energiepreise und überbordende Bürokratie zermürben den Industriestandort Deutschland. So drückt es Markus Brudermüller aus. „...eine erdrückende Bürokratie, marode Infrastruktur, fehlende Energienetze, hohe Abgaben und noch höhere Energiepreise. Bei zugleich schwacher Konjunktur und ehrgeiziger grüner Transformation. All das zusammen lastet wie Blei auf der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.“ Hoffen wir das Beste. Die BASF kann ausweichen, viele mittlere und kleinere Firmen haben diese Möglichkeit nicht. Ihnen bleibt nur zu hoffen, dass sich etwas zum Besseren wendet. Und man als Industrieunternehmen in Deutschland doch noch eine Zukunft hat.